Manche Wege im Leben führen uns an Orte, die wir nicht alltäglich betreten und die uns gerade deshalb tief berühren. So haben sich Ehrenamtliche der Hospizteams aus Kitzbühel, Kufstein, Schwaz und Umgebung sowie dem Zillertal aufgemacht, um das Krematorium in Münster zu besuchen.
Dominik und sein Team haben uns nicht nur die Räumlichkeiten gezeigt, sie haben uns teilhaben lassen an ihrer Haltung, an ihrer Achtsamkeit, an dem tiefen Respekt, mit dem sie ihrer Aufgabe begegnen. Was wir gesehen, gespürt und erlebt haben, war weit mehr als ein Ort der letzten Dinge. Es war ein Ort der Menschlichkeit.
Vom ersten Moment an war spürbar, wie viel Herz hier mitschwingt. In jedem Schritt, in jedem Handgriff. Vom Ankommen der Verstorbenen im Sarg bis zur Übergabe der Urne: Hier wird nichts einfach nur „gemacht“, hier wird begleitet. Mit Wärme. Mit Würde. Mit Mitgefühl.

Am Eingang eine Fußmatte mit dem Wort Willkommen. Auf den ersten Blick befremdlich? Nein, finde ich nicht. Es ist ein kleines Zeichen und doch so bedeutungsvoll. Denn nicht nur die Verstorbenen, auch ihre Angehörigen sind hier willkommen. Werden gehalten. Dürfen da sein, mit allem, was ist. Mit Tränen, mit Gedanken, mit Erinnerungen. Ein besonders gestalteter Raum bietet die Möglichkeit, in Ruhe Abschied zu nehmen. In der eigenen Weise, im eigenen Tempo.


„Der Gang des Lebens“ ist dann wirklich der letzte Weg des Verstorbenen. Es ist ein Weg, der Raum lässt für das, was war. Für all die gemeinsamen Momente. Ob in Stille oder begleitet von der Lieblingsmusik, ob mit gesprochenen Worten oder in stillen Gedanken, alles darf sein. Ein Weg, der, so schmerzhaft er auch ist, tröstet. Weil er achtsam gestaltet ist. Weil nichts übersehen wird. Weil Dominik und sein Team da ist, die diesen Übergang mit Empathie begleiten.
Wir sind sehr dankbar für diesen Einblick. Für das ehrliche Gespräch, für die offene Tür, für diese Einblicke. Und für die Gewissheit: Auch dort, wo das Sichtbare vergeht, bleibt das Menschlich und das Mitgefühl.
Ein guter Abschied ist kein Ende, sondern ein behutsamer Beginn.
„Das Unsichtbare ist nicht weniger wirklich.“
Antoine de Saint-Exupéry
Katrin Gerger, Regionalbeauftragte