20 Jahre Dachverband Hospiz Österreich

„Unser Traum ist auch heute noch derselbe: dass alle sterbenden und schwerkranken Menschen in Österreich bis zuletzt gut leben können, dass ihre Schmerzen und Symptome gelindert werden. " Waltraud Klasnic
Waltraud Klasnic, Vorsitzende Hospiz Österreich

Ein Traum von einem guten Leben bis zuletzt und menschenwürdigem Sterben leitete jene, unter ihnen Sr. Hildegard Teuschl CS, Dr. Christian Metz und Dr.in Brigitte Riss, die am 6. September 1993 den Verein „Menschenwürde bis zuletzt. Österreichischer Dachverband von Initiativen für Sterbebegleitung und Lebensbeistand“ gründeten. 20 Jahre später ist der Traum ungefähr zur Hälfte umgesetzt.

„Unser Traum ist auch heute noch derselbe: dass alle sterbenden und schwerkranken Menschen in Österreich bis zuletzt gut leben können, dass ihre Schmerzen und Symptome gelindert werden. Dass sie medizinisch, pflegerisch, psychosozial und spirituell betreut werden. Dass alle zum Wohl der Kranken zusammenarbeiten und deren Bedürfnisse im Mittelpunkt der Entscheidungen stehen. Dass auch die Angehörigen in ihren Sorgen begleitet werden. Dass Sterben als ein Teil des Lebens gesehen wird und geschehen darf.“, so Waltraud Klasnic, die 2008 Hildegard Teuschl als Präsidentin des Dachverbandes Hospiz Österreich folgte. „Dass all das an allen Orten in ganz Österreich leistbar, zugänglich und verfügbar ist, ist nach wie vor unser Auftrag und Ziel.“

Versorgungsstrukturen und Bedarf

Mit Ende 2012 gab es in Österreich insgesamt 272 Hospiz- und Palliativeinrichtungen, darunter 31 Palliativstationen (mit insgesamt 289 Betten) und 38 Palliativkonsiliardienste in Krankenhäusern, 9 Stationäre Hospize bzw. Hospizstationen (mit insgesamt 83 Betten), 42 Mobile Palliativteams, 3 Tageshospize und 149 ehrenamtliche Hospizteams. 3.263 ehrenamtliche MitarbeiterInnen in insgesamt 149 Hospizteams begleiteten über 11.000 Menschen und setzten dafür 238.810 Stunden ihrer Zeit ein. Ca. 725 MitarbeiterInnen in Palliativstationen betreuten über 6.700 PatientInnen. Die 42 Mobilen Palliativteams betreuten über 8.800 Menschen, den Großteil davon zu Hause.

„Diese Zahlen zeigen, dass ungefähr die Hälfte des Bedarfs gedeckt ist.“, so Leena Pelttari, Geschäftsführerin des Dachverbandes Hospiz Österreich, „Aufholen müssen wir besonders im Bereich der Stationären Hospize. Wir dürfen stolz sein auf das, was zusätzlich in den letzten 20 Jahren gewachsen ist: im Bereich der Lehre und Ausbildung beispielsweise der Lehrstuhl für Palliativmedizin an der Medizinischen Universität Wien und zwei Masterlehrgänge Palliative Care, in der Qualitätssicherung viele Standards und zuletzt das europaweit einzigartige Prozesshandbuch für alle Hospiz- und Palliativeinrichtungen, im Bereich der Daten die jährliche Erhebung der Leistungsdaten aller Hospiz- und Palliativeinrichtungen, um nur einiges zu nennen. Dahinter steht das Engagement vieler Menschen und Institutionen, denen wir verbunden sind.“

Meilensteine auf der politischen Ebene

Die derzeitige Struktur der Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich geht zurück auf ein Konzept, das vom Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheit und dem Dachverband Hospiz Österreich 2004 erarbeitet wurde. Dieses Konzept war ein indirektes Resultat der Parlamentarischen Enquete „Solidarität mit unseren Sterbenden – Aspekte einer humanen Sterbebegleitung in Österreich“ im Mai 2001, auf die hin alle vier politischen Parteien im Parlament im Dezember 2001einstimmig einen Entschließungsantrag annahmen und ein 10 Punkte Programm zu Hospiz- und Palliativversorgung verabschiedeten.

Weitere wesentliche Meilensteine der letzten Jahre auf politischer Ebene waren die Verankerung der gesamten Hospiz- und Palliativversorgung im Österreichischen Strukturplan Gesundheit Ende 2010 und die Aufnahme der (ambulanten) Hospiz- und Palliativversorgung in der Novelle zum Pflegefondsgesetz im Juli 2013 sowie die Erarbeitung eines Konzepts für die Hospiz- und Palliativversorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Waltraud Klasnic: „Nun liegt es an den Ländern, dies auch umzusetzen und zu nutzen. Unser Traum geht noch weiter, zu den Menschen in den Alten- und Pflegeheimen und zu jenen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die einer Hospiz- und Palliativversorgung bedürfen. Wir im Dachverband Hospiz Österreich engagieren uns in aktuellen Projekten dafür, dass auch hier der Traum Wirklichkeit wird. Ich bin dankbar für alle, die mit uns auf diesem Weg unterwegs sind. Wir brauchen diese Zusammenarbeit auch für die Aufgaben der Zukunft.“

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