Die Weihnachtszeit liegt hinter uns und wir starten gemeinsam in ein neues Jahr. Gemeinsam heißt, dass wir uns der Not unserer Mitmenschen annehmen wollen, die unsere Solidarität und Nächstenliebe brauchen. Begleitung zu haben in der letzten Lebenszeit kann helfen, die Trauer bewusster zu spüren und ihr Raum zu geben.
Aber auch ein mitfühlender Händedruck oder Ohren, die sich Zeit nehmen zu hören, erleichtern oft die Situation in einer Familie. Natürlich ist es wichtig, Schmerzen zu lindern, medizinisch und pflegerisch, aber auch die aufrichtige und wachsame Anteilnahme kann Kraft geben. Unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in ganz Tirol sind, mit einer entsprechenden Ausbildung „vorbereitet“, für die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft tätig.
Engagierter Einsatz und spürbare Hilfe
Der höchst engagierte Einsatz von allen unseren MitarbeiterInnen, aber auch die spürbare Hilfe von außen faszinieren mich immer wieder. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit, in der ohne messbare Leistung oft kein Weiterkommen möglich scheint, tut es gut, wenn sich Menschen von einer Idee tief berühren lassen. Diese Berührung war und ist notwendig, um als Organisation zu wachsen und trotzdem dem Grundgedanken treu zu bleiben. Wir bemühen uns, die eingangs erwähnte Not zu sehen, dementsprechend zu handeln und – wenn auch oft ohnmächtig oder hilflos – einfach da zu sein und den Schmerz auszuhalten.
Trotzdem glaube ich, dass diese letzte Lebenszeit noch intensiv gelebt werden kann und mitunter viel Unerwartetes in sich birgt. Ein bewusstes Abschiednehmen kann viele gute Erinnerungen hinterlassen und Kraft geben für einen Neubeginn in Zeiten der Trauer.
Auch wir starten in ein neues Jahr und ich hoffe, dass es uns gemeinsam gelingt, die Hospizidee als tragende Säule in unserer Gesellschaft zu stabilisieren und zu verankern.
Marina Baldauf, Vorsitzende Tiroler Hospiz-Gemeinschaft