Das Letzte im Leben

„Am Anfang habe ich dieses Bild vom Tod verabscheut. Doch dann spürte ich, dass es meine eigene Angst vor dem Tod war, die mich wütend machte.“ Adele Wolf, Schülerin

Diese Darstellung des Todes habe ich als Plakat für ein paar Monate hindurch neben unserer Eingangstür hängen gesehen, weil meine Mami Teil des Ausstellungsprojekts „Das Letzte im Leben“ war. Die japanische Künstlerin Haruko Maeda hat dafür ein Gemälde im Riesensaal der Innsbrucker Hofburg von Franz Stephan von Lothringen neu interpretiert. Am Anfang hätte ich das Plakat am liebsten von der Wand gerissen. Ich frage mich, wieso sich bei meiner Mami immer so viel um den Tod, die Trauer und das Sterben drehen muss, nur weil sie im Hospiz arbeitet. Warum muss ich mir, wenn ich nach Hause komme, jeden Tag ein so komisches Bild vom Tod ansehen?

Es machte mich richtig wütend. Aber diese Wut, so spürte ich mit der Zeit, kam woanders her. Sie war eine Schutzmauer. Das eigentliche Problem war nicht das Plakat oder der Fakt, dass sich meine Mami viel mit dem Tod beschäftigt, sondern meine Angst vor dem Tod.

Irgendwann gab ich meinen Widerstand auf und konfrontierte mich mit dem Gemälde. Und das Resultat der Konfrontation war, dass diese Darstellung doch eigentlich das komplette Gegenteil von Trauer und Sterblichkeit ist. Sie ist eher ein Neustart ins Ungewisse. Für mich stellt dieser tanzende Tod nicht nur Trauer, sondern den Anfang von etwas Unbekanntem dar. Er blüht auf, aus ihm sprudelt nur so die Schönheit des Lebens.

Und dennoch zeigt er in seinen tiefen Augenhöhlen, dass das Leben vergänglich ist. Die majestätische Ausstrahlung des Todes zeigt, dass er etwas Großes und vor allem Besonderes ist und dass man sich nicht vor ihm zu fürchten braucht. Denn auch er tanzt mit uns im Leben.

Die 16-jährige Schülerin Adele Wolf musste sich im Deutschunterricht im Rahmen eines Literaturprojektes mit dem Tod auseinandersetzen.

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Foto Gemälde H. Maeda: Marco Prenninger

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