Verena Klaunzer ist neue Leiterin der hospiz.palliativ.akademie in der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft. Maria Streli-Wolf im Gespräch mit ihr.
Was hat Dich zu uns geführt?
Ich habe zehn Jahre als pädagogische Leiterin in einem Rehabilitationszentrum für chronisch kranke Kinder und Jugendliche gearbeitet, jetzt war es Zeit für Veränderung. Bei der Stellenbeschreibung hatte ich gleich das Gefühl, dass ich bei dieser Aufgabe auch die Chance bekommen werde, etwas zu gestalten und zu bewirken, und das treibt mich an. In zweiter Linie ist mir aufgefallen, dass meine neue Aufgabe eine wichtige Parallele mit meiner Arbeit im Rehazentrum hat. Bei chronisch kranken Kindern, Jugendlichen und ihren Familien schwingen ja auch immer die Sorge, das Traurige und im weitesten Sinne der Tod mit. Das ist mir von meiner früheren Arbeit vertraut und ich versuche, den Tod im Kontinuum des Lebens anzuerkennen.
Was ist Deine Vision für Deine Arbeit?
Ich bin beeindruckt, auf welch hohem Niveau und wie vielseitig sich die Bildungsarbeit der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft darstellt. Das möchte ich so weiterführen. Zusätzlich nehme ich mir vor, mit meiner Arbeit auch gesellschaftspolitisch zu wirken. Schön wäre beispielsweise ein Angebot, in dem Menschen die Möglichkeit gegeben wird, über die Endlichkeit an sich nachzudenken, Fragen zu stellen, sich auszutauschen.
Welche Möglichkeiten siehst Du für die Bildungsarbeit im neuen Haus?
Die neue hospiz.palliativ.akademie wird im neuen Haus im obersten Stockwerk mit einem umwerfenden Ausblick beheimatet sein. Für mich ist das ein schönes Bild. Im Erdgeschoss und im ersten Stock, wo das Tageshospiz, das Mobile Palliativteam und die Palliativstation sind, ist das Fundament unserer Arbeit. Hier werden täglich Erfahrungen und Wissen rund um Leben, Sterben und Tod gemacht und gesammelt. Im Dachgeschoss, also in unserer Akademie, geht es darum, das Wissen und die Erfahrungen zu bündeln, zu reflektieren und sie – bildlich gesprochen – ins ganze Land ausstrahlen zu lassen. Ich sehe es als meine Aufgabe, Bildungsarbeit mit Weitblick zu machen.
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