Geschichte

Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft ist eine Bewegung, die aus dem Bedürfnis nach einem Leben und Sterben in Würde, nach einer Kultur des Sterbens und Abschiednehmens heraus entstanden ist.
Eine Baustelle mit Gerüst, durch das die Sonne durch scheint

Inhalt

„Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“,
war und ist das Motto der Hospizbewegung damals und heute.

Hospiz

… nannte man im Mittelalter jene Herberge, die den Pilgern auf ihren Reisen Unterkunft, Rast und Pflege bot. An diese Tradition knüpft auch die moderne Hospizbewegung an. Wir bieten heute Rastplätze für schwerkranke und sterbende Menschen an.

Entwicklung beginnt in England

Die Hospizbewegung entwickelte sich Ende der 1960-er Jahre in England.

1967 gründete Frau Cicely Saunders das St. Christopher´s Hospice und legte damit den Grundstein für die heutige Hospizbewegung und Palliativmedizin.

Die Hospizbewegung war unter anderem eine Antwort auf eine Gesellschaft, die das Sterben, die Sterbende und den Tod immer weiter an den Rand drängte und damit unmenschlich wurde. Somit ist es Hauptziel der Hospizbewegung, das Sterben und den Tod wieder als wichtigen Teil des Lebens ins öffentliche Bewusstsein zu rufen und damit den Sterbenden und ihren Angehörigen ein würdevolles Leben bis zuletzt zu ermöglichen.

Erste Schritte in Österreich

„Es muss auch bei uns was geschehen“, war Motto und Triebfeder der österreichischen Hospizbewegung. Ganz vorne Stand damals Schwester Hildegard Teuschl mit einem kleinen Kreis engagierter Menschen, die das Thema, nämlich der Umgang mit Sterbenden Menschen, zusammenführte.

Einige von ihnen waren inspiriert von einem Besuch in einem englischen Hospiz, andere wiederum waren in ihrer Arbeit in Krankenhäusern oder Pflegeheimen extrem belastet durch den unmenschlichen Umgang mit Sterbenden in unserer Gesellschaft.

Damals, vor rund 30 Jahren, wusste kaum jemand über Hospize Bescheid.

Flächendeckendes Netz in ganz Österreich und Tirol

Heute hat sich die kleine Hospizzelle zu einem großen österreichische, inzwischen sogar weltweiten, Netz moderner Hospiz- und Palliativeinrichtungen entwickelt.

In allen österreichischen Bundesländern gibt es heute Hospiz- und Palliativstationen, Hospiz- und Palliativteams, die sterbende Menschen und ihre Angehörigen zu Hause betreuen. Alleine in Tirol setzen sich über 350 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen für eine würdevolle und menschliche letzte Lebensphase ein.

Tiroler Geschichte

80-er Jahre
In den 80-er Jahren begannen unterschiedliche Menschen, begeistert und fasziniert von der Hospizbewegung, ein erstes zartes Hospiz-Netzwerk in Tirol zu knüpfen. Ende der 80-er Jahre ist eine so genannte „Initiativgruppe“ entstanden, die erste Kontakte zur Caritas Tirol herstellte.

1992
Erstes Mobiles Team und Vereinsgründung

Der Verein der „Tiroler Hospiz-Gemeinschaft“ (THG), als Tochterverein der Tiroler Caritas, wurde offiziell gegründet und begann seine Arbeit mit einem kleinen mobilen Hospizteam für die Betreuung und Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen zu Hause. Von Anfang war klar, dass dieses Team, das in Innsbruck und Umgebung im Einsatz war und ist, einerseits aus hauptamtlichen Ärzt*innen sowie Krankenschwestern und –pflegern und zum anderen aus ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen zusammengesetzt sein sollte.

Erst später, so die Vision, sollte ein stationäres Hospiz in Innsbruck entstehen.

1998
Eröffnung Hospiz- und Palliativstation in Innsbruck

Ende des Jahres eröffnete die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft ihre erste stationäre Einrichtung mit 8 Betten. Im 7. Stock des Sanatoriums Kettenbrücke in Innsbruck waren wir als Mieter der Räumlichkeiten selbständig in unserem Tun, konnten aber trotzdem viele wertvolle und nützliche Infrastrukturen des Sanatoriums mitbenützen.

Mit der Gründung der Hospiz- und Palliativstation war der Boden für eine sich ergänzende Organisationsform gelegt. Heute können wir Stationäre und Mobile Begleitung aus einer Hand anbieten und sinnvoll ineinander greifen lassen.

2005
wurden im 6. Stock des Sanatoriums 5 zusätzliche Betten eröffnet.

2007
konnte das 14. Bett auf unserer Station eröffnet werden.

Erweiterung des Angebots der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft um eine telefonische HOTLINE. Die Hotline ist täglich von 8 bis 20 Uhr besetzt und richtet sich an Betroffene, pflegende Angehörige, Ärzt*innen, Heime und andere Einrichtungen.

Im Rahmen eines umfangreichen Organisationsentwicklungsprozesses wurde eine langfristige Strategie für die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft erarbeitet.

2008
Einige zuvor eigenständige Hospizgruppenvereine in den Regionen werden aufgelöst und arbeiten unter dem einheitlichen Dach der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.

Die erste hauptamtliche Regionalbeauftragte für ehrenamtliche MitabeiterInnen beginnt im Bezirk Schwaz ihre Arbeit.

Regionalbeauftragte der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft organisieren und koordinieren die ehrenamtliche Arbeit in den Tiroler Bezirken. Zusätzlich sind sie dafür verantwortlich, den Hospizgedanken im Bezirk öffentlich zu verankern.

2009
Regionalbeauftragte für das Tiroler Oberland beginnt ihre Arbeit.

2010
Forcierung und Mitarbeit der THG an der Entstehung der Palliativkonsiliarteams in den Modellregionen in den Bezirken Außerfern und Osttirol.

2011
Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft veranstaltet gemeinsam mit der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) den 1. Interprofessionellen Universitätslehrgang für Palliative Care.

Regionalbeauftragte für den Bezirk Kufstein beginnt ihre Arbeit.

2012
Der Verein Tiroler Hospiz-Gemeinschaft feiert sein 20-jähriges Bestehen.

Konkrete Zusage von Seiten des Landes Tirol zur finanziellen Unterstützung eines neuen Hospizhauses Tirol. Das neue Hospizhaus Tirol vereint alle Angebote, ergänzt um ein neues Tageshospiz mit 6 Plätzen unter einem Dach. Das Hospizhaus Tirol, mit 14 stationären Betten, Tageshospiz, Mobiles Palliativteam, Verwaltung, Leitung Regionalarbeit und der Hospizakademie mit Seminarräumlichkeiten ist in dieser Form im deutschsprachigen Raum einzigartig.

Osttirol bekommt eine hauptamtliche Regionalbeauftragte.

2013
Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft veranstaltet gemeinsam mit der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) den 2. Interprofessionellen Universitätslehrgang für Palliative Care.

Gründung des Netzwerk ALS. Das von der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft getragene Netzwerk begleitet und betreut Menschen mit Amyotropher Lateralsklerose in ganz Tirol.

Organisation des ersten Vernetzungstreffens der in Tirol agierenden Systempartner im Bereich der „Hospiz- und Palliativversorgung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“ durch die THG.

2014
Bekanntgabe des Standortes für das neue Hospizhaus Tirol. Das Haus wird in Hall in Tirol errichtet werden.

Hauptamtliche Regionalbeauftragte für den Bezirk Innsbruck/Innsbruck-Land und den Bezirk Kitzbühel beginnen ihre Arbeit.

2015
Regionale Erweiterung des Einsatzbereichs des Mobilen Palliativteams – neben dem Bezirk Innsbruck – auf den gesamten Bezirk Innsbruck-Land.

Bei einem EU-weiten Architektenwettbewerb für das Hospizhaus Tirol geht Architekt DI Paul Wichert, Caspar Wichert Architektur aus Linz als Sieger für das Hospizhaus hervor.

2016
Geplanter Baubeginn Hospizhaus Tirol.

Projektstart Hospiz- und Palliative Care im Pflegeheim.

2018
Am 15. Juni wurde das Hospizhaus Tirol feierlich eröffnet. Mit Ende Juni startete der Vollbetrieb und alle Angebote sind unter einem Dach vereint.

Aufnahme des Eingangsbereiches des neuen Hospizhauses
Der Eingangsbereich des Hospizhauses in Hall.

Erstes Kinder-Hospizteam in Tirol startet

Das Hospizcafé im Hospizhaus Tirol öffnet seine Pforten und lädt zum gemütlichen Verweilen ein.

Das Tageshospiz und die Palliativmedizinische Ambulanz nehmen im Oktober ihren Betrieb auf.

2019
Gründung Kontaktstelle Trauer
Mit der Kontaktstelle Trauer möchte die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft ihre Angebot sichtbarer und leichter zugänglich machen.

2023
Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft feiert ihr mehr als 30-jähriges Bestehen.

Foto: Tiroler Hospiz-Gemeinschaft/Gerhard Berger

Ehrenamt

Mit ehrenamtlichen Tätigkeiten das Hospiz unterstützen.

Zwei Frauen, eine sitzt im Rollstuhl

Kontakt

Leiterin Ehrenamt
Mag. Angelika Heim, MSc
+43 5223 43700 33622
von 08:00 – 15:00 Uhr

Über uns

Die Menschen des Hospiz & den Verein kennenlernen.

Kontakt

Allgemeine Anfragen
+43 5223 43 700 33 600
08:00 – 16:00 Uhr (Mo-Fr)

Akademie

Weitere Kurse ansehen und über Hospizarbeit lernen.

Kontakt

Betreuung & Begleitung

Mehr über die Hospizarbeit und das Angebot erfahren.

Kontakt

Für Betroffene & Angehörige
+43 810 96 98 78
08:00 – 20:00 Uhr (Mo-So)

Allgemeine Anfragen
+43 5223 43 700 33 600
08:00 – 16:00 Uhr (Mo-Fr)