Tagebuch
Archiv: hospizbewegung
Der Tod hat nicht das letzte Wort, er hat die letzte Frage – 20 Jahre Tiroler Hospiz-Gemeinschaft
Im materiellen Bereich planen wir ein eigenes Haus, in dem wir die vielfältigen Aufgaben der Hospizbewegung bündeln können. Die Barmherzigen Schwestern haben uns dankenswerter Weise ein schönes Grundstück zur Verfügung gestellt. Wir wollen darauf ein Haus bauen, in dem wir uns weiter entwickeln können und so entsteht eine zentrale Anlaufstelle für alle hospizlichen Anliegen. Unter einem Dach können wir dann stationäre Pflege und Betreuung, ein Tageshospiz sowie die gesamte Organisation und Verwaltung vereinen.
Im ideellen Bereich geht es darum, am geistigen Haus weiterzubauen. Wir wollen die Hospizbewegung im Denken und in den Herzen der Tiroler Bevölkerung immer mehr und tiefer verankern. Wir wünschen uns, dass die Menschen spüren: „Ja, das ist auch unser aller Anliegen, dass Menschen bis zuletzt in Würde leben und sterben können!“
Wir wollen uns weiterhin im Wesentlichen durch Spenden finanzieren, um damit möglichst unabhängig vom öffentlichen Einfluss zu bleiben. Die Freiwilligkeit und das Ehrenamt sind und bleiben wichtige Säulen der Hospizbewegung. Wir wissen aus der jüngsten neurobiologischen Forschung, dass soziale Ausgrenzung ebenso weh tut wie körperlicher Schmerz. Deshalb ist es so wichtig, den Menschen, der im Sterben unausweichlich durch die Einsamkeit hindurch muss, nicht alleine zu lassen. Man könnte zugespitzt sagen: Jeder ist beim Sterben allein, niemand wird beim Sterben allein gelassen!
Im Sterben erleben wir das Ende aller Möglichkeiten.
Deshalb ist Sterbebegleitung so wichtig, weil sie hilft, dem Leben in all seinen Vollzügen zu vertrauen. Dort wird die Hoffnung in einer neuen, größeren und beständigeren Weise geboren. „Wer loslassen kann erlebt, dass er gehalten wird!“, sagt die Hand des Sterbebegleiters stellvertretend und die Hand des Sterbenden sagt das auch. An diesem Punkt ist jede Skepsis Unsinn, sie führt nur zum Ausbleiben der Hilfsbereitschaft. Der berühmte englische Schriftsteller G. K. Chesterton schreibt in einem seiner Bücher: „Es ist lächerlich zu behaupten, je skeptischer wir seien, desto mehr sähen wir das Gute in allem. Das Gute in allem sehen wir umso mehr, je sicherer wir sind, was das Gute ist.“ Und das Gute ist das Leben, in all seinen Vollzügen und damit auch im Sterben.
Der Tod hat nicht das letzte Wort, er hat die letzte Frage. Die letzte Antwort aber hat nicht die Welt, das ist das Geheimnis. Die letzte Antwort hat das Leben. Und wir als Lebendige sind Teil dieser Antwort.
Elisabeth Zanon
Vorsitzende Tiroler Hospiz-Gemeinschaft
Salzburger Hospizbewegung baut neues Tageshospiz
Wir gratulieren der Salzburger Hospizbewegung herzlich zum Startschuss des Neubaus Ihres Tageshospizes. Ein schönes und erfreuliches Ereignis für die österreichischen Hospizbewegung.
Weitere Infos zum Neubau finden Sie hier auf salzburg.orf.at!
Ent-Wicklung
Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Dauernde Anpassung an das scheinbar immer Neue gilt als Voraussetzung um, „in“ zu sein, um auf die Anforderungen von Zeitgeist und Technik zu reagieren, um mitten im Leben zu stehen. Dies gilt nicht nur für jeden einzelnen Menschen, dies gilt auch für Organisationen.
Gerade für eine Bewegung wie die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft bedarf es eines genauen Abwägens und Hinschauens auf die eigene Entwicklung. Dies insbesondere deshalb, da wir gemäß unseres Grundauftrags, in manchen Belangen eine Gegenbewegung sind. Eine Bewegung gegen das Abschieben von Schwerkranken und Sterbenden oder gegen das Keine-Zeit-mehr-Haben, getreu unserem Motto, „wenn nichts mehr zu machen ist, dann ist noch ganz viel zu tun“. Gerade vor diesem Hintergrund haben wir das Jahr 2011 auf unserer Hospiz- und Palliativstation dafür genutzt, innerhalb unserer Organisation auf unseren Grundauftrag zu schauen und unsere Organisation zu ent-wickeln. Das heißt unser Leitbild frei zu wickeln von den Einflüssen des Zeitgeistes.
Nach einem Zitat von Karl Rahner ist „die unbequemste Art der Fortbewegung das In-sich-Gehen“. Leichter ist das Fortgehen. Für das gemeinsame Gehen, Ent-Wickeln und Wirken bedanke ich mich herzlich bei unseren haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Bewegte Menschen und ein klarer Weg machen letztlich unsere BeWEGung aus. Dafür bin ich dankbar und voller Hoffnung.
Werner Mühlböck, Geschäftsführer Tiroler Hospiz-Gemeinschaft
Hospiz ist überall – Aktionswochen in Osttirol
„Hospiz ist überall“ ist das Motto der Aktionswochen in Osttirol vom 2. bis zum 13. März 2012. Bei zahlreichen Informationsveranstaltungen in der Region können sich alle Interessierten über die Hospizbewegung und die Ausbildung zum/zur ehramtliche/n HospizbegleiterIn informieren.
Informationsveranstaltungen
Freitag, 2. März 2012, 19:00 Uhr
Bezirkskrankenhaus Lienz, Emanuel von Hibler Straße 5
„Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft und ihre Grundprinzipien“
Vortrag mit Dr. Elisabeth Zanon (Vorsitzende) und Mag. Werner Mühlböck (Geschäftsführer)
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Mittwoch, 7. März 2012, 19:00 Uhr
Sillian – Sitzungszimmer im Sillianer Gemeindehaus, Sillian 86
„Leben, Sterben, Abschiednehmen – die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft stellt sich vor“
mit Mag. Birgit Both
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Donnerstag, 8. März 2012, 19:00 Uhr
Bildungshaus Osttirol, Kärntner Str. 42, Lienz
„Leben, Sterben, Abschiednehmen – die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft stellt sich vor“
mit Mag. Birgit Both
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Dienstag, 13. März 2012, 19:00 Uhr
Bezirkskrankenhaus Lienz, Emanuel von Hibler Straße 5
„Die Schmerzspirale durchbrechen“
mit Dr. Christoph Gabl und DGKS Annelies Egger
Wir sagen Danke – Tiroler Tageszeitung
Die Tiroler Tageszeitung hat anlässlich des Amtsantritts von Elisabeth Zanon Ihre Kooperation mit der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft bis 2017 verlängert. Für diese großzügige und anhaltende Unterstützung sagen wir von Herzen Danke!
Marina Baldauf zu Gast in der ORF Radio Tirol „Nahaufnahme“
An Allerheiligen ist Marina Baldauf (Vorsitzende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft) zu Gast im ORF Radio Tirol. Die Ausgabe der „Nahaufnahme“ widmet sich ihrem langjährigen Engagement für die Hospizbewegung in Tirol.
ORF Radio Tirol
„Nahaufnahme mit Marina Baldauf“
Di. 1. November 2011
8:00 Uhr – 10:00 Uhr