Die Angst vor dem Tod habe ich im Moment nicht

„In Wirklichkeit haben wir nichts in der Hand.“ Maria-Theresia Schranzhofer

Die gebürtige Tirolerin Maria-Theresia Schranzhofer hat viele Jahre im Ausland gelebt. Nun hat sie auf der Hospiz- und Palliativstation im Hospizhaus Tirol einen Platz bekommen und fühlt sich hier sichtlich wohl.

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Gute Versorgung in Österreich

„Was ich in Österreich, im Vergleich zu anderen Ländern so fantastisch finde, ist die Versorgung“, erzählt Frau Schranzhofer. „Ich staune immer noch, welche Hilfe hier in Österreich angeboten wird und wie gut die Gesundheitsversorgung funktioniert. Das habe ich nirgendwo sonst erlebt.“

„Hier im Hospiz wird so auf mich eingegangen, als würde sich alles nur um mich drehen“, meint sie schmunzelnd. „Das ist unglaublich für mich.“

Die Vergänglichkeit ist spürbar

Die Immuntherapie, die Frau Schranzhofer macht, hat leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Gut schaue es im Moment nicht aus, fasst sie ihre schwierige Situation zusammen. „Es kann sein, dass mich der Tod jetzt schon bald erwartet. Natürlich ist ein Teil Selbstmitleid da, weil ich gehen muss. Auf der anderen Seite kann ich die Nähe des Todes auch gut vertragen, weil ich mich in meinem Leben viel mit meinem Inneren auseinandergesetzt habe.“

Die Ängste sind nicht so schlimm

„Ich bin im Grunde nicht gläubig. Trotzdem habe ich im Moment nur wenig Angst vor dem Tod, vor dem, was nachher kommt. Ich weiß nicht, ob sie morgen wiederkommt, aber im Moment habe ich sie nicht“, sagt sie. „Ich habe keine Angst vor dem Nachher.“ Ihren Weg, mit der Angst umzugehen, beschreibt Marie-Theresia Schranzhofer mit klarem Blick für die Wirklichkeit und sagt: „In Wirklichkeit haben wir gar nichts in der Hand, trotzdem ist die Angst nicht so stark. Irgendetwas geht weiter, das weiß ich.“

Noch einmal in den Wald gehen

„Was ich mir noch wünschen würde, ist, noch einmal in den Wald zu gehen“, meint sie mit Blick aufs Mittelgebirge, das vom Fenster des Hospizhauses zu sehen ist. „Als echte Tirolerin würde ich gern ein letztes Mal barfuß den Waldboden spüren.“

Das Interview mit Maria-Theresia Schranzhofer hat Urban Regensburger im Juni mit ihr geführt. Da sie sich im Hospiz deutlich stabilisierte, hat sie über den Sommer einen Platz in einem Pflegeheim bekommen. Im September ist sie im Pflegeheim verstorben.

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