Abschluss des Interprofessionellen Palliative Care Lehrgangs 2017/18

Wir gratulieren den AbsolventInnen des Interprofessionellen Palliative Care Lehrgangs 2017/18 recht herzlich! 

In einem sehr feierlichen Rahmen hat die Lehrgangsleitung, die sich aus Univ.-Prof. Mag. Dr. Andreas Heller MA, Dr. Elisabeth Medicus MAS, DSA Sonja Prieth MA, DGKP Monika Töchterler und Ass.-Prof. Mag. Dr. Klaus Wegleitner zusammensetzt, 25 TeilnehmerInnen Ende Februar im Haus der Begegnung ihre Zertifikate überreicht.

Nach fünf intensiven und lehrreichen Blöcken waren die AbsolventInnen beim Abschluss sichtlich stolz und wahrscheinlich auch erleichtert, diesen Meilenstein ihres Bildungswegs erreicht zu haben.

In Kooperation mit dem Institut für Palliative Care und OrganisationsEthik der IFF Wien Alpen-Adria Universität Klagenfurt, hat die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft den Interprofessionellen Palliative Care Lehrgang durchgeführt. Diese Weiterbildung richtet sich an alle Berufsgruppen, die in der Palliativ- und Hospizversorgung tätig sind oder sein wollen mit dem Ziel eines gemeinsamen, interprofessionellen Lernens. AbsolventInnen dieses Palliative Care Basislehrgangs Stufe 1 sind zum Vertiefungslehrgang der Stufe 2 und damit zu einer Weiterbildungsmöglichkeit mit akademischem Abschluss befähigt.

Der nächste Lehrgang findet voraussichtlich im April 2019 statt, nähere Details dazu folgen zeitnah auf der Homepage.

Beim Abschluss-Symposium wurden die Teilnehmenden selbst zu ReferentInnen und präsentierten ihre Abschlussarbeiten. Unterschiedliche Themen wurden in der Gruppe erarbeitet, in diesem Rahmen präsentiert und anschließend wurde Raum für Diskussion und Feedback gegeben.

Dieser Tag war gekennzeichnet von einem bunten Mix aus wichtigen Inhalten der Pallative Care und interessanten Menschen, die durch ihre Gruppenarbeit zeigten, wie Interprofessionalität gelebt wird. Die Gruppen setzten sich aus verschiedenen Berufsgruppen zusammen, dementsprechend waren die Themen auch unterschiedlich angesiedelt.

So setzte sich eine Gruppe mit dem Thema Advance Care Planning im Ländervergleich auseinander, Modelle aus der Schweiz und auch aus Neuseeland wurden skizziert. Der Vergleich ging über den üblichen Ländervergleich der Österreichischen Nachbarstaaten hinaus und die AbsolventInnen beschäftigten sich damit, wie vorausschauende Planung am Lebensende in den verschiedenen Ländern umgesetzt wird und welche Herausforderungen sich daraus ergeben.

Neugierig machte auch die Frage, wie eine kommunale Sorgekultur ein „gutes Sterben zuhause“ unterstützen kann? Wo wünschen sich die Befragten zu sterben und wo sterben diese Menschen tatsächlich? Ist das Sterben im Wohn- und Pflegeheimen nicht letztlich ein Sterben zuhause? Der Themenbereich rund um Sorgekultur und sorgende Gemeinschaft wurde abgerundet mit einer Märcheninterpretation von „Der Tod und das Knäckebrot“.

Mithilfe eines Filmes wurde dargestellt, was bei Unruhe von Seiten der Betreuenden getan werden kann. Aus dieser Gruppenarbeit ist ein Lehrfilm unter dem Leitsatz „In der Unruhe Ruhe bewahren“ entstanden. Er deutet an, wie wichtig es ist, biografieorientiert, selbst Ruhe bewahrend und empathisch den unruhigen PatientInnen auf Augenhöhe zu begegnen. Dabei sind Haltung und Einstellung entscheidend.

Welche Belastungen, Bedürfnisse und Ängste haben An- und Zugehörige von schwer kranken Menschen? Mit dieser Frage hat sich eine Gruppe auseinandergesetzt und diese ebenfalls szenisch in einem Film aufgegriffen. Er spannt einen Bogen zwischen den Dilemmata, in denen sich manch Betroffene befinden, zu den möglichen Hilfestellungen von außen.

Mit dem Ziel, einen allgemein gültigen Standard für Übergaben an Schnittstellen zu konstruieren, begann der Arbeitsprozess einer Gruppe. Die Erkenntnis nach intensiven Überlegungen und unter Miteinbeziehung der unterschiedlichsten Perspektiven ist jene, dass es keine einheitliche Lösung in diesem Sinne geben kann. Deutlich wurde, dass es Grenzen schriftlicher Übergaben gibt, die Informationen aus der mündlichen Übergabe sind daher essentiell.

Komplementäre und alternative Angebote haben ebenfalls wie Palliative Care einen ganzheitlichen Betreuungsansatz. Mit diesen Angeboten hat sich eine Gruppe beschäftigt und ihr ExpertInnenwissen in die Präsentation miteinfließen lassen. Im Rahmen dieser Präsentation wurden den Teilnehmenden neben der Einführung in die Basale Stimulation und Entspannungsmethoden auch Elemente der Aromatherapie und Phytotherapie vermittelt.

Care for carers geht einher mit einem Appell zur Selbstpflege. Eine Gruppe lud zum Nachdenken darüber ein, ob der sorgsame Umgang in der persönlichen Verantwortung oder in der Verantwortung der Organisation steht? Sie wählten einen Erzählkreis als Präsentationsformat. Der innere Kreis regte mit interessanten Überlegungen und Zitaten zum Denken an und gab dem Außenkreis die Möglichkeit, in den Austausch zu gehen und zu reflektieren. Mag. Dr. Patrick Schuchter MPH überlegte, ob die Sorge um die Sorgenden nicht besser als Sorglosigkeit gefasst werden kann? Den Rahmen für eine Sorglosigkeit könnten Kommunikation, Beziehung, Humor, Achtsamkeit, Empathie und Mitgefühl geben.

Abschließend bemerkt, spiegelten die Präsentationen Ziele des Lehrgangs wider, nämlich sich kritisch mit Literatur auseinanderzusetzen, zu reflektieren und einen Transfer zum eigenen Tätigkeitsfeld herzustellen.

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