Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim (HPCPH)

Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim (kurz: HPCPH) ist ein österreichweites Projekt, das vom Dachverband Hospiz Österreich unterstützt und laufend weiterentwickelt wird.
Das Bild zeigt einen Wald mit weit außeinander stehenden Bäumen. Der Himmel scheint durch die Bäume und ist blau.

Informationen

Kurzbeschreibung:
Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim (kurz: HPCPH) ist ein österreichweites Projekt, das vom Dachverband Hospiz Österreich unterstützt und laufend weiterentwickelt wird.
Zielgruppe:
Institutionen
Kategorie:
Projekt

Beschreibung

Im Zuge der Ausrollung einer tirolweiten Hospiz-und Palliativversorgung hat die die Tiroler Landesregierung Ende 2015 beschlossen, die Entwicklung einer Hospiz- und Palliativkultur in den Tiroler Pflegeheimen zu fördern. Die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft wurde beauftragt, das in anderen Bundesländern bereits sehr erfolgreiche Projekt Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim in Tirol anzubieten. Ziel dieses Projektes ist es, in den Pflegeheimen die Voraussetzungen für eine würdige Lebenskultur, Sterbekultur und Abschiedskultur zu schaffen.

Für viele Menschen ist das Pflegeheim das letzte Zuhause. Einige von ihnen werden in der letzten Lebensphase zu Palliativpatient*innen, deren Betreuung und Begleitung besondere Aufgaben für das Team eines Pflegeheims mit sich bringen können. Erfahrungen zeigen, dass die meisten der Heimbewohner*innen in diesem „letzten Zuhause“ versterben. Dies ist grundsätzlich eine gute Entwicklung, weil es darauf hindeutet, dass krisenhafte Überweisungen von sterbenden Menschen ins Krankenhaus seltener werden. Vor diesem Hintergrund ist es eine wichtige Aufgabe, das Personal in der Arbeit mit schwer kranken und sterbenden Menschen zu unterstützen. Dazu dient neben der Qualifizierung der Mitarbeiter*innen vor allem die Entwicklung einer entsprechenden Organisationskultur.

 

Das Projekt

Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim (HPCPH) initiiert einen Entwicklungsprozess in der Organisation und fördert die fachliche Kompetenz sowie eine würdevolle Haltung in der Palliativbetreuung. Durch den 36-stündigen Workshop „Palliative Geriatrie“, den 80% aller Mitarbeiter*innen absolvieren, und weitere Prozessbausteine, werden Pflegeheime dabei begleitet, eine Organisationskultur zu entwickeln, die für die Betreuung und Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase förderlich ist. Die Mitarbeiter*innen werden im Umgang mit Sterbenden, Tod und Trauer sensibilisiert und in ihrer wertschätzenden Haltung in der Betreuung und Pflege von schwerkranken und sterbenden Menschen gestärkt. Somit tragen alle Mitarbeiter*innen in ihren jeweiligen Bereichen zur Entwicklung der neuen Organisationskultur bei. Möglicher Prozessbaustein ist zudem die Implementierung einer Form der Vorausschauenden Betreuungsplanung (z.B. Vorsorgedialog/VSD) für die Bewohner*innen.

Ziele

Durch das Projekt Hospizkultur und Palliative Care im Pflegeheim werden die Organisationen dabei unterstützt, eine Struktur zu entwickeln, die für die Betreuung und Begleitung von Menschen in der letzten Lebensphase förderlich ist. Dabei zeigt die Erfahrung, dass

  • die Lebensqualität und Autonomie der Bewohner*innen bewahrt bzw. gefördert wird
  • eine standardisierte Symptomerfassung (z.B. Schmerz) signifikant häufiger durchgeführt wird
  • die Zufriedenheit von Bewohner*innen, Angehörigen und Betreuenden steigt
  • Arbeitsabläufe optimiert und dadurch effizienter und effektiver werden
  • Krankenhauseinweisungen am Lebensende seltener werden

 

Nachhaltigkeit:

Nach Abschluss des zweijährigen Projektprozesses führt die Organisation die implementierten Strukturen weiter und trägt dafür Sorge, dass die entwickelten Standards nachhaltig gesichert sind und gelebt werden. Strategien zur Sicherung der Nachhaltigkeit sind zum Beispiel aktive Palliativbeauftragte und eine sich regelmäßig treffende Palliativgruppe, die Entwicklung neuer Ziele und die Ausarbeitung neuer Maßnahmen anhand der Leitziele des Dachverbands sowie Folge-Workshops.

Voraussetzungen

Die Erfahrungen der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft und der anderen Bundesländer zeigen, dass insbesondere folgende Bedingungen für einen gelingenden Prozessverlauf erfüllt sein müssen:

  • klares Bekenntnis der Heimleitung und der Pflegedienstleitung zum Projekt HPCPH
  • Bereitschaft, die klar vorgegebene Prozess-Struktur mit allen „Bausteinen“ zu durchlaufen
  • 36-stündiger Workshop „Palliative Geriatrie“ für 80% der Mitarbeiter*innen aller Berufsgruppen
  • Ernennung von zwei Palliativbeauftragten
  • Gründung einer Palliativgruppe

Umfang

Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre und ist durch einen verbindlichen Zeitplan strukturiert. Dabei sind unter anderem regelmäßige Beratungstreffen in der Organisation oder heimübergreifende Vernetzungstreffen vorgesehen.

Informationen zur Anmeldung

Haben Sie Interesse, am zweijährigen Entwicklungsprozess teilzunehmen? Möchten Sie genauere Informationen über den Ablauf, die Kosten und den Nutzen? Wir freuen wir uns über Ihre unverbindliche Anfrage und informieren Sie gerne in einem persönlichen Gespräch.

Kontakt und Projektleitung:
DGKP Sylvia Jöbstl, Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

Prozessbegleitung:
DGKP Sylvia Jöbstl, DGKP Barbara Kleissl MBA und Mag. Gabi Ziller

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen über das Projekt finden Sie auf der Website des Dachverbands Hospiz Österreich.

Downloads zu diesem Thema

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Folder Hospizkultur und Palliative Care
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Projektinformation Tirol
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Sylvia Jöbstl, DGKP
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