für alle hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und ehrenamtlichen Hospizbegleiter*innen der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft am Samstag, 14. Juni 2025




Pilgern mit der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, was heißt das für mich?
Einen Tag freischaufeln, einen Tag alles hinter sich lassen, sich auf den Weg machen und einlassen auf viele gute Gedanken und Worte, auf schöne Eindrücke und wohltuende Begegnungen mit fröhlichen, gleichgesinnten Menschen.
Jedes Jahr freue ich mich auf diesen Tag. Heuer sind wir in das Ötztal aufgebrochen. Unglaublich, welche Schatzkistchen sich da wieder geöffnet haben.
Unser Pilgern folgt einem liebgewordenen Ritual.

Nach der Begrüßungsrunde finden wir uns zu Paaren zusammen und wandern im regen Austausch zum ersten Ziel.


Diesmal zum idyllischen Winkelbergsee. Hier konnten wir unsere ganz persönlichen Hoffnungen auf Kärtchen niederschreiben. Viele Karten der Hoffnung flattern nun gut befestigt fröhlich im Wind.






Nächster Ankerplatz war die HL. Geist Kapelle in der Lehner-Au. Der Künstler Gerbert Ennemoser hat mit dem Bau dieser Kapelle nichts dem Zufall überlassen. Er hat seine Vision, das Wissen um das Mysterium der Schöpfungsgeschichte, der Evangelien und der Gaben des Heiligen Geistes durch moderne Symbolik „zukunftsfit“ zu machen, unbeirrt umgesetzt.
Hier ist ein spiritueller Ort für uns und viele künftige Generationen entstanden und auch ein Ort der Toleranz anderen Gesinnungen gegenüber. Ein Ort zum Nachdenken und ein Ort, an dem man sich nicht satt sehen kann.
Nicht nur wegen dem einmaligen Blick durch das Altarfenster auf dem nie versiegenden, unverdrossenen Segen spendenden Wasserfall.
Mich persönlich nehmen auch immer die wunderschönen Stimmen gefangen, wenn Lieder erklingen, so wie auch bei der kurzen Andacht bei unserer nächsten Station, der Pestkapelle von Längenfeld.
Rechtschaffen müde von der Wanderung durch die schöne Ötztaler Natur sind wir schließlich in Längenfeld angekommen. Hier hat uns bereits der Herr Pfarrer in der Kirche erwartet und uns seinen Segen mit auf den Weg gegeben.


Bevor es heimwärts ging, stand für uns noch eine ausgezeichnete Stärkung im Widum bereit und auch ein spontanes Ständchen von den Ötztalerinnen durfte nicht fehlen.
Ich danke allen, die sich so viel Mühe gemacht haben, diesen Tag wieder perfekt zu organisieren, so feine Texte auszuwählen, für Speis und Trank zu sorgen und damit für uns alle zu einem Festtag zu machen, von dem wir noch lange zehren.
Aufgebrochen bin ich mit einem Rucksack voller Jause, Wetterschutz und unnützen Dingen für alle Eventualitäten.
Heimgekommen bin ich mit leichtem Gepäck – einem Rucksack voller Hoffnung und mit einer abgestaubten Seele.
Ich freue mich aufs nächste Jahr – es geht zum Achensee.
Lisbeth Sulzenbacher, EA Hospizbegleiterin – Hospizteam Kufstein
Fotos: Angelika Heim