Alpen treffen Highlands: Praktikum in einem schottischen Hospiz

Zwischen Edinburgh und Glasgow liegt am Rande der Kleinstadt Denny, umgeben von grünen Hügeln, Hochlandrindern und Whiskeydistelerien, das vor 25 Jahren gegründete „Strathcarron Hospice“.
Im Rahmen des Lehrgangs für Sterbe- und Trauerbegleitung der Caritas konnte ich dort zwischen dem 30. März und dem 16. April ein Praktikum machen.

Das Strathcarron Hospice
Das Strathcarron Hospice

Da mein Schwerpunkt auf die Erfahrung und Beobachtung interdisziplinärer Arbeit liegen sollte, ermöglichte es mir die dortige Pflegedienstleitung mit einem genau definierten „Stundenplan“ einen praktischen Einblick in den stationären und mobilen Alltag zu erhalten. Gleichzeitig erlaubten mir interviewartige Gespräche mit Repräsentanten aller Professionen einen detaillierten Einblick in die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche.

Der Eingang in die Tagesklinik
Der Eingang in die Tagesklinik

Das primär von Spenden finanzierte Hospiz besteht aus einer Station mit 25 Betten (davon zwei 4-Bett- und 17 Einzelzimmern), einer Tagesklinik die wöchentlich circa 100 Gäste betreut, einer Zentrale des mobilen Teams, einer Cafeteria, Verwaltungsräumen sowie eigenen Räumlichkeiten für Physio-, Ergo- und Komplementärtherapie.
In zahlreichen Gesprächen mit Patienten, Angehörigen, Schwestern, Ärzten und Therapeuten bestätigte sich, dass die Sorgen, Ängste, Probleme, aber auch die Hoffnungen und Glücksmomente in der Betreuung schwerkranker und strebender Menschen sehr jenen ähneln, denen auch wir täglich in unserer palliativ-hospizlichen Arbeit begegnen.

Die Räumlichkeiten der Tagesklinik
Die Räumlichkeiten der Tagesklinik

Auch in Hinblick auf die Formulierung von Behandlungszielen und der Qualität und Quantität von therapeutischen, pflegerischen, psycho-sozialen wie spirituellem Handeln (palliative- and spiritual care) konnte ich ein gleich hohes Maß an Kompetenz und Engagement beobachten.
Völlig neu hingegen (neben der eigenwilligen Küche, dem schottischem Dialekt, Dauerregen und den überhäufigen, aber mit einer selten ernsthaften Pünktlichkeit eingenommenen „tea-times“), war für mich die scheinbar typisch britische Auffassung von traditioneller Rollenverteilung in der Betreuung der Patienten. Äußerlich an Pflegekleidung und diversen Abzeichen zu erkennen, waren die jeweiligen Kompetenzen klar definiert und ein Vermischen einzelner Tätigkeitsfelder der Disziplinen (staff nurses, auxiliaries, domestics, medical staff, therapists, social worker) scheinbar unvorstellbar.

Der See im Garten des Hospiz
Der See im Garten des Hospiz

Interessant war auch ein weiteres britisches Phänomen: „old meets new“, die Verbindung von Altem mit Neuem. So traf sich z.B. die recht konservative Innen-Einrichtung einzelner Räume (sprich 60er Jahre-Stil) mit dem Vorhandensein absoluter High-Tech Pflege-Hilfsmittel futuristischen Ausmaßes.

Ein Zimmer auf der Station
Ein Zimmer auf der Station

Rückblickend habe ich meine zwei Wochen in Schottland als eine sehr informationsreiche, inspirierende und wertvolle Zeit genossen. Mir wurde dabei klar, dass ein scheinbar universeller Hospizgeist auch über nationale Grenzen hinweg verbinden kann. Und Lust macht, mehr zu sehen…

Piet Wolters, DKPS Hospiz und Palliativstation Innsbruck

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