„Die Gemeinschaft die verbindet – der Austausch der bestärkt“, so lautete die Rückmeldung einer Ehrenamtlichen Hospizbegleiterin in der Abschlussrunde des Ehrenamtstages 2022, mit 127 Teilnehmer*innen im Haus der Begegnung in Innsbruck.
Nach der Begrüßung von Angelika Heim, Leitung Ehrenamt der Tiroler Hospiz Gemeinschaft, werden wir durch wunderschöne Gitarrenklänge der hervorragenden Musikerin Margret Seebacher in den gemeinsamen Tag getragen. Im Verlauf des Tages werden wir weiteren Musikstücken, auf unterschiedlichen Instrumenten begegnen, und so die Kraft der Musik spüren.
Die Grußworte von Geschäftsführer Werner Mühlböck, Pflegedirektorin Christine Haas-Schranzhofer und der Vorstandsvorsitzenden Marina Baldauf sind voller Wertschätzung den anwesenden Hospizbegleiter*innen gegenüber sowie bestückt mit persönlichen Gedanken, Erfahrungen und Bildern zum Titel und den Inhalten des Tages bezogen:
„Ich sehe deine Trauer“
Am Vormittag spricht darüber Mai Ulrich, Leiterin der Kontaktstelle Trauer und der Akademie in der Hospiz Bewegung Salzburg, zu uns. Sie berührt uns Zuhörer besonders durch die Erzählung ihrer eigenen Trauererfahrung und gibt uns wertvolle Anregungen aus ihrer vieljährigen beruflichen Erfahrung weiter. Gemeinsam mit Maria Streli-Wolf, Leitung Kontaktstelle Trauer der Tiroler Hospiz Gemeinschaft, werden uns Reaktionen und Umgang mit trauernden Menschen anschaulich durch schauspielerische Darstellung nähergebracht. Die Einfachheit und Schlüsselbotschaft in der Begegnung und Begleitung Trauernder entnimmt Mai dem Titel des heutigen Tages: den Trauernden zu sehen, ein stilles Da-sein sowie das ehrliche, aufrichtige Gespräch sind die wesentliche Punkte der Trauerbegleitung. Dem „Loslassen sollen“ schenkt Mai einzig darin Wert, als dass wir Begleiter uns, von uns innewohnenden Erwartungen an uns selbst und an unser Gegenüber, verabschieden mögen. „Wenn wir mit unseren Herzen den Trauernden begegnen, können wir nichts falsch machen,“ beendet Mai mit viel Applaus ihren Vortrag.
Im Anschluss stellt uns Maria Streli-Wolf die Angebote zum Thema Trauer der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft vor. Alle Infos zur Kontaktstelle Trauer finden Sie hier!
Nach einer kleinen Pause und kulinarischen Stärkung geht es in Kleingruppen zum Erproben des von Mai Ulrich konzipiertem Spieles „Trau´ dich trauern, ein unterhaltsames Trauerspiel“. Es wird angeregt gespielt, Trauer-Erfahrungen anderer werden erhoben und eigene geteilt. Das Spiel findet sehr großen Anklang.
Nach der Mittagspause, mit gutem Essen und feinen Gesprächen unter den Anwesenden, geht es nun in die einzelnen Workshops. Aus einem breiten Angebot rund um das Thema Trauern, konnten sich die Teilnehmer*innen des Tages vorab für einen Workshop anmelden. Die Entscheidung dazu fiel vielen nicht leicht. Die Workshop-Angebote reichen vom Töpfern über Musik, von Rituale in der Trauer zu Einblicke in die Trauer von Kindern und Jugendlichen über Gespräche mit Trauernden, zu Themen wie dem „Nein-Sagen“ und Grenzen setzten bis hin zur Bearbeitung von Schuld in der Begleitung. Es war für jeden was dabei, eigentlich war für jeden vieles dabei, so wurde die anschließende Kaffee und Kuchenpause zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch in den Workshops rege genutzt.
Der Tag verging wie im Flug und zum Abschluss sitzen wir alle noch einmal im spiralförmigen Kreis beisammen. Angelika lädt alle Teilnehmer*innen ein „Be-Merkens-Wertes“ auf einen kleinen bunten Zettel zu notieren. Ein kleines buntes Jutesäckchen mit 3 Glasperlen wird den Anwesenden überreicht. Die Zahl 3 steht für Glück, erörtert Romana Thurnes, Seelsorgerin der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft. Sie führt weiter aus, dass eine Träne selten alleine kommt, dass wir die Tränen mit anderen trauernden Menschen teilen können, dass die Säckchen in unterschiedlichen Farben für die unterschiedlichen Tränenauslöser stehen.
Ein wundervoller Segen wird im Kreis an den nächsten gegeben und vom Vordermensch erhalten, und so verabschiedeten sich die vielen Menschen aus ganz Tirol, verbunden in der und durch die Tiroler Hospiz Gemeinschaft, beseelt, bestärkt und beflügelt in großer Dankbarkeit für
„Die Achtsamkeit aller Teilnehmer, die gute Verpflegung, die tolle Organisation, die wertvollen Inhalte und vor allem für die Gemeinschaft“.
Christine Ganeider, Regionalbeauftragte Osttirol
Fotos: Tiroler Hospiz-Gemeinschaft / Renate Fuchs und Katrin Gerger
