Über eine Brücke gehen

„Die ganze Welt ist eine sehr schmale Brücke, Hauptsache ist es keine Angst zu haben“, so ein Zitat eines Rabbiners. Ich spinne den Gedanken weiter und überlege, dass am Ende der Brücke das Ende unseres Seins steht. Mit unserer Geburt ist es uns zugeschrieben …

So sind wir Reisende, Gäste, Besucher und manchmal auch Fremde auf unserem Weg über unsere Brücke des Lebens. Wir sind auf unserem Weg Gastgeber, Begleiter und Herberge zugleich. Einige dieser Bedeutungen finden sich im weitesten Sinne im lateinischen Wort hospitium wieder. So kommt unser Hospizhaus dem ursprünglichen Gedanken der Beherbergung wieder nahe und bietet Unterkunft, Gastfreundschaft und Schutz. Auf unserer Reise erleben wir Stürme und laue Lüfterln. Wir empfinden Liebe, Glück und inneren Frieden ebenso wie Zorn, Enttäuschung oder Verzweiflung. Keine Angst zu haben auf unserem Weg ist ein schwieriger Anspruch. Denn mutig zu sein bedeutet nicht die Ängste nicht zu kennen. Gehen wir davon aus, wir schritten mutig voran und erfahren das Leben in all seinen Facetten und Ausprägungen.

Erleben, zusammenleben, ausleben, vorleben, auseinanderleben, verleben, miterleben,…. leben. Solange es uns gut geht, können wir selbst Raum der Begegnung sein.
Wenn wir unheilbar erkranken brauchen wir gastfreundliche Orte, wo wir mit all unseren körperlichen Beschwerden und unseren sozialen und spirituellen Bedürfnissen angenommen werden. Das Hospizhaus kann auch dieser Ort sein. Hier finden wir medizinisch–pflegerische Versorgung im Sinne der Sorge um größtmögliche Linderung der Schmerzen und ebenso Fürsorge und seelischen Beistand für uns und alle die uns am Ende unserer Reise begleiten. Gegen Ende der Brücke, kann es sein, dass wir nochmals innehalten. Es kann es sein, dass wir ein Stück des Weges zurückgehen, und es kann sein, dass wir darüber schreiten und die andere Seite erreicht ist. Der Heilige Augustinus spricht nicht von einer Brücke, sondern von der anderen Seite des Weges

„Warum sollte ich außerhalb deiner Gedanken sein, nur weil ich nicht in deinem Blickfeld bin? Ich bin nicht weit weg, gerade auf der anderen Seite des Weges. Du siehst, alles ist gut. Du wirst mein Herz wieder finden, du wirst die gereinigte Zärtlichkeit spüren. Trockne deine Tränen und weine nicht, wenn du mich liebst.“

Egal ob wir über Brücken schreiten oder Wege entlang gehen, egal wie wir gelebt gaben, egal was uns widerfahren ist, egal ob wir glücklich oder traurig waren, zufrieden oder verbittert….ich möchte auch glauben, dass ich keine Angst hätte und am Ende alles gut würde.

Waltraud Nagiller, Hausfrau im Hospizhaus Tirol

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