Palliativversorgung geht über Sterbebegleitung hinaus

„Noch vor dreißig Jahren wurden in Krankenhäusern sterbende Patientinnen und Patienten in Abstellräume und Bäder zum Sterben gebracht.“ Elisabeth Medicus, Ärztliche Direktorin Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

Die Errichtung des Hospizhauses macht sichtbar, wie viel sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Begleitung sterbender Menschen verändert hat.

Wir können an eine große Tradition anknüpfen: Mit Cicely Saunders und Elisabeth Kübler-Ross hat sie als Hospizbewegung ihren Anfang genommen und sich in der Palliativbetreuung weiterentwickelt.

Bergende Orte für Sterbende

Für das Leben und für das Leiden in schwerer Krankheit will die Palliativbetreuung bergende Orte gestalten: daheim, im Krankenhaus, im Pflegeheim, im Hospiz. Das wird durch die Art und Weise der Begegnung mit den schwer kranken Menschen und ihren Angehörigen vermittelt – die Trittsteine sind ein solides fachliches Wissen, solide Fertigkeit in der Linderung von Symptomen und eine mitfühlende, zugewandte Haltung.

Für meine Kollegin auf der Hospiz- und Palliativstation hat ein Patient, der nicht mehr sprechen konnte, die folgenden Sätze aufgeschrieben: „Sehr geehrte Frau Doktor, heute haben Sie für Ihren Beruf und mich mehr getan als mit allem Lernen, Stucken, Üben und Strebern! Durch Zeit und Zuwendung.“

„Alle werden wir sterben. Warum sich nicht ein wenig Mühe geben?“

Palliativbetreuung, Palliativversorgung geht weit über Sterbebegleitung hinaus. Sie beginnt viel früher, nämlich dann, wenn ein Mensch mit der Diagnose einer lebensbegrenzenden Erkrankung konfrontiert ist. Zwei Fragen beschäftigen in dieser Situation den Betroffenen und seine Angehörigen: Wie viel Zeit bleibt mir? Und: Wie werde ich sterben?

Kein Mensch weiß genau, wann und wie der Tod eintreten wird. Doch wir wissen, wie auf diese Fragen so zu antworten ist, dass die kranken Menschen Unterstützung erfahren.

Palliativbetreuung wäre viel öfter nützlich, als sie zum Einsatz kommt. Das sind Zukunftsfragen: Wie kann Palliative Care integriert werden – ins Leben, früh in den Krankheitsverlauf, in chronische Krankheitssituationen, in die Gesellschaft? Wie kann sich Palliative Care im Gesundheitswesen in Zukunft positionieren?

„Alle werden wir sterben. Warum sich nicht ein wenig Mühe geben?“ Das sagt der Diener Gerassim in einer Erzählung von Leo Tolstoi auf die Frage des sterbenden Iwan Iljitsch, warum er für ihn tue, was er tut.

Unverdrossen im Sinne einer Kultur der Sorge die Kräfte zu bündeln – das wird die Aufgabe der Zukunft sein.

Elisabeth Medicus, Ärztliche Direktion Tiroler Hospiz-Gemeinschaft

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