Nichts ist mehr, wie es war

„Menschliches Engagement und fachliche Kompetenz zu kombinieren, das ist der Schlüssel für eine gelingende Betreuung in der letzten Lebensphase“

Wer sorgt für Menschen am Lebensende? Worauf kommt es dabei an? Diese Fragen stehen im Zentrum des Projekts „Sorgende Gemeinde im Leben und Sterben“, das derzeit im Auftrag der Stadtgemeinde Landeck in der Region Landeck/Zams durchgeführt wird. Das Projektteam, bestehend aus MitarbeiterInnen der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft und der IFF Wien/Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, führt seit März 2014 Gespräche mit Personen, die in die Pflege und Betreuung von Menschen in der letzten Lebensphase involviert sind.

Hilfe annehmen erlaubt

Der oben zitierte Satz „Es ist nichts mehr so, wie es war – und zwar für die ganze Familie“ stammt von einer pflegenden Angehörigen. Meist verändert sich das Leben radikal, wenn Menschen die Pflege und Betreuung von Angehörigen übernehmen.Für pflegende Angehörige ist es oft nicht leicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. „Sie wollen ihren Eltern keine fremden Betreuungspersonen zumuten und sie wollen niemandem zur Last fallen“, berichtet Projektmitarbeiterin Sonja Prieth von den bisherigen Erkenntnissen. Der Anspruch, alles selbst schaffen zu müssen, sei häufig sehr ausgeprägt. „Es ist eine große Aufgabe für unsere Gesellschaft, einen Konsens darüber herzustellen, dass es in Ordnung ist, Hilfe anzunehmen.“ Das Thema ist sehr moralisch besetzt. Immer noch wird davon gesprochen, dass Kinder zum Beispiel ihre Eltern ins Heim „abschieben“. Sogar die Inanspruchnahme einer Hauskrankenpflege sei für manche Angehörige ein Zeichen persönlichen Versagens.

Sorge-Netzwerke als Schlüssel

„Um die Sorge für pflegebedürftige Menschen möglichst gut und stabil gewährleisten zu können, ist es notwendig, die Sorgearbeit nicht einzelnen Personen zu übertragen, sondern in Sorge-Netzwerken zu denken“, erklärt Projektleiter Klaus Wegleitner (IFF Wien). Dabei sei es besonders wichtig, das Zusammenspiel von professionellen Diensten und privater sowie zivilgesellschaftlicher Hilfe zu stärken. Projektmitarbeiter Patrick Schuchter bringt es auf den Punkt: „Menschliches Engagement und fachliche Kompetenz zu kombinieren, das ist der Schlüssel zu einer gelingenden Betreuung in der letzten Lebensphase.“

Ziel des Projekts ist es, zu einer verbesserten Sorgekultur beizutragen und die Bevölkerung zu den Themen Tod, Sterben, Krankheit und Trauer ins Gespräch zu bringen, um einen offenen Umgang damit zu fördern.

Patrick Schuchter, Beitrag von Maria Streli-Wolf

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