Stellungnahme zum Artikel „Urteil: Sterbehilfe wird erleichtert“ von Sabine Bobek vom 26. 6. 2010 im Kurier

Im Kurier vom 26. 6. 2010 finden sich unter dem Titel „Urteil: Sterbehilfe wird erleichtert“ leider Fehlinterpretationen und eine Vermischung von Begriffen, die nicht unwidersprochen bleiben dürfen.

Würdevolles Leben bis zuletzt

Die Hospiz- und Palliativbewegung ist entstanden als Antwort auf die vielfältigen Nöte von schwerkranken und sterbenden Menschen und ihrer Angehörigen. Sie setzt sich dafür ein, dass alles getan wird, um ein würdevolles Leben bis zuletzt zu ermöglichen – durch eine aktive und umfassende Versorgung am Lebensende, unter Achtung der Autonomie des einzelnen Menschen.

Zulassen eines „natürlichen Sterbens“

Die Hospiz- und Palliativbewegung in Österreich setzt sich daher sehr klar für das Zulassen eines „natürlichen Sterbens“ ein. Jeder Mensch in Österreich hat das gesetzlich verbriefte Recht, nach gründlicher und verständlicher medizinischer und rechtlicher Aufklärung eine künstliche Lebensverlängerung abzulehnen. Menschen müssen in ihrem eindeutigen Willen ernst genommen werden und dürfen nicht gegen ihren Willen behandelt werden und auch nicht gegen ihren Willen künstlich ernährt werden.

Zugleich spricht sich die Hospiz- und Palliativbewegung in Österreich deutlich gegen „Tötung auf Verlangen“ und gegen „Beihilfe zur Selbsttötung“ als strafrechtlich verbotenem Tatbestand der beabsichtigten Tötung des Patienten aus. Die Hospiz- und Palliativbewegung in Österreich fordert auch, dieses Verbot in die Verfassung aufzunehmen.

Selbstbestimmungsrecht von PatientInnen

Die Stärkung und Stützung des Selbstbestimmungsrechts von PatientInnen,  wie sie auch im Urteil von Karlsruhe zum Ausdruck kommt, wird vom Dachverband Hospiz Österreich und der Österreichischen Palliativgesellschaft (OPG) ausdrücklich begrüßt.

Dr. Harald Retschitzegger, MSc
Vizepräsident – Österreichische Palliativgesellschaft (OPG)

Mag. Leena Pelttari-Stachl, MSc
Geschäftsführung – HOSPIZ ÖSTERREICH, Dachverband von Palliativ- und Hospizeinrichtungen

Mehr zum Thema

Sich selbst entsorgen?
„Keiner stirbt für sich allein“
Ethische Überlegungen zur Sterbehilfe

Mehr zum Hospiz

Ein bunter Vogel, der Freiheit schenkt
Elisabeth Draxl: Danken kommt von „denken an“
Sterben und Tod meines Vaters

Jetzt online spenden und die  Arbeit der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft möglich machen! Vielen Dank!

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über unsere Arbeit.
Hier können Sie sich anmelden!

Jetzt online Spenden & liebevolle Begleitung schenken

Weitere Beiträge dieser Kategorie

Ehrenamt

Mit ehrenamtlichen Tätigkeiten das Hospiz unterstützen.

Zwei Frauen, eine sitzt im Rollstuhl

Kontakt

Leiterin Ehrenamt
Mag. Angelika Heim, MSc
+43 5223 43700 33622
von 08:00 – 15:00 Uhr

Über uns

Die Menschen des Hospiz & den Verein kennenlernen.

Kontakt

Allgemeine Anfragen
+43 5223 43 700 33 600
08:00 – 16:00 Uhr (Mo-Fr)

Akademie

Weitere Kurse ansehen und über Hospizarbeit lernen.

Kontakt

Betreuung & Begleitung

Mehr über die Hospizarbeit und das Angebot erfahren.

Kontakt

Für Betroffene & Angehörige
+43 810 96 98 78
08:00 – 20:00 Uhr (Mo-So)

Allgemeine Anfragen
+43 5223 43 700 33 600
08:00 – 16:00 Uhr (Mo-Fr)